Dorfgeschichte

Geschichte von Berg

Burgberg Geschichte voller Leben von Lothar Danzer
Ritter, Grafen und Freiherren regierten und dominierten einstmals hoch über der Hürbe. Nach Überlieferungen diente die Burg als ritterlicher Herrensitz. Die immer wieder genannte Beziehung zwischen den Schlossherren von Burgberg und dem Herrn der Kaltenburg und dem der Güssenburg lässt sich nicht klar nachweisen. Auch die genauen Anfänge von Burgberg liegen im Dunkeln. Die erste urkundliche Erwähnung mit dem Namen "Berg" taucht in einer Urkunde des Jahres 1209 auf. Im Jahre 2009 wurde das 800-jährige Bestehen der Gemeinde Burgberg gefeiert. Es sollte vor allem die Möglichkeit zur Reflexion auf die eigene Geschichte bieten, auf die Entwicklung, die der Ort durchgemacht hat.

Der Weiler Burgberg
Viele Jahrhunderte bestand der Ort nur aus einer Burgfeste, einer Mühle und wenigen Häusern. Auch ein von den Herren von Grafeneck beim Kaiser erwirktes Privileg, gerichtlich verfolgten Personen auf dem Schloss Burgberg Asyl zu gewähren, erreichte zunächst nicht das damit verbundene Ziel: die Zunahme der Bevölkerung. Noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts wohnten in der Burgsiedlung, in dem am linken Ufer der Hürbe gelegenen Weiler Oberberg, lediglich vier Seldner und 15 Taglöhner. Von den Wallersteinschen Verwaltern wurde den Ansiedlern eingeräumt, am flachen Südabhang des dem Schlosse gegenüber liegenden Stettberges kleine Häuschen zu bauen. Diese Seldner- und Taglöhnerwohnungen machten so den alten Weiler Oberberg aus. Bettelarm waren sie, die Menschen in Burgberg. Immer mussten sie ihren Lebensunterhalt durch harte Arbeit in großer Abhängigkeit verdienen. Mehr als 60 Prozent gingen dem Hausierhandel nach, der Rest sorgte sich um sein täglich Brot überwiegend als Kesselflicker, Korbmacher, Bürstenbinder, Rechenmacher, Schauspieler oder als Musikanten. Manche Familien hielten sich mit der Herstellung von Hausschuhen, die aus Filz geflochten wurden, den sogenannten Endsocken, finanziell über Wasser. Es gibt heute noch einige Endsockenflechterinnen im Ort, die diese alte Tradition am Leben erhalten.

Die Zeitabschnitte hatten viele Väter
Die Handschrift der einstigen Schlossbesitzer ist an einigen historischen Stätten auch heute noch deutlich zu erkennen. Der alte Ortskern mit seinen engen Gassen und den teilweise verwinkelten Häusern vermittelt einen Eindruck vom früheren Gesicht des Dorfes. Es hat viel gesehen: die Reformation mit dem nachfolgenden Dreißigjährigen Krieg, die Napoleonischen Feldzüge, die Gründung des Deutschen Reiches sowie den Ersten und den Zweiten Weltkrieg. Kommunalpolitische Veränderungen brachte die Verwaltungsreform mit der Eingemeindung nach Giengen im Jahre 1972 und ganz unerwartet, die deutsche Wiedervereinigung im Jahre 1990.
Heute, da sich unser Blick immer mehr auf weltweite Zusammenhänge richtet, gibt die enge Beziehung zur Heimat vielen Menschen den entscheidenden Halt. Hoffen wir, dass man sich auch weiterhin an das Vergangene erinnert und sich stets auf die örtliche Gemeinschaft besinnt.

Wikipedia:
Die Burg im Stadtteil Burgberg wurde 1209 erstmals als Burg Berg, der zugehörige Weiler 1372 als Berg erstmals erwähnt. Von den Herren von Berg kam der Ort an verschiedene Geschlechter. Ein Teil kam 1328 schließlich an die Herren von Öttingen. Die andere Hälfte war im Besitz der Herren von Böbingen. Im 14. Jahrhundert waren die Herren von Stein Besitzer, und schließlich 1452 waren die Herren von Grafeneck, die den Ort bis 1728 beherrschten, die Ortsherren. Dann fiel der Ort wieder an die von Öttingen. Im Schloss und im Weiler stand die hohe Obrigkeit und teilweise auch die niedrige Obrigkeit der württembergischen Herrschaft Heidenheim zu, sonst den Schlossherren. 1806 fiel der Ort an Bayern, 1810 an Württemberg und gehörte zum Oberamt Heidenheim. Das Schloss wurde 1838 von den Öttingen an Freiherr von Linden verkauft. 1936 erwarb es die Gemeinde. Im Ort wurde im 18. Jahrhundert von der Ortsherrschaft Fahrendes Volk angesiedelt, das überwiegend der Volksgruppe der Jenischen angehörten.

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